Donnerstag, 19. Juni 2008

Alles über den Energiebedarf eines Hauses, sprich für Heizung, Warmwasserzubereitung und Ökostrom

Die Preise für Heizöl und Erdgas erklimmen jeden Tag neue Rekordhöhen. Entsprechend sind beim Neubau oder Hauskauf sparsame Heizsysteme gefragter denn je zuvor. Viele Bauherren möchten heute unabhängig von den Energieversorgern sein.
Alternativen wie Erdwärmeheizung, Luft-/Wasserwärmepumpen, Pellets-Heizungen und Solartechnik zur Heizungsunterstützung und für die Brauchwassererwärmung werden angeboten. Im Unterschied zu fossilen Brennstoffen werden hier vorhandene Umweltwärme bzw. nachwachsende Rohstoffe mit hohem Brennwert genutzt, die außerdem frei sind von ökologischem Belastungspotential. Häuser aus massiv gebautem Mauerwerk bieten durch ihre hohe Wärmespeicherfähigkeit und Winddichtigkeit eine weitere gute Grundlage, um Heizkosten zu sparen. Geringfügig höhere Investitionskosten für alternative Heizanlagen rechnen sich schnell durch geringere Energiekosten.

Zukünftige Hausbesitzer müssen ab 1.1.2009 einen bestimmten Anteil ihres Wärmebedarfs aus Erneuerbaren Energien abdecken



Der Bundestag hat am 6. Juni 2008 das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) verabschiedet. Zukünftige Hausbesitzer von Neubauten müssen ab 1.1.2009 einen bestimmten Anteil ihres Wärmebedarfs aus Erneuerbaren Energien gewinnen - etwa aus Biomasse, Solarthermie oder Umweltwärme.

Diese Pflicht trifft alle Eigentümer, egal ob Private, den Staat oder die Wirtschaft. Genutzt werden können alle Formen von Erneuerbaren Energien, auch in Kombination. Dazu zählen solare Strahlungsenergie, Geothermie, Umweltwärme und Biomasse. Wer keine Erneuerbaren Energien einsetzen will, kann andere hoch nergieeffiziente Maßnahmen ergreifen:
• Verbesserung der energetischen Qualität des Gebäudes durch eine sehr gute Dämmung um 15 % nach EnEV
• Versorgung mit Abwärme oder Wärme aus Kraft-Wärme-Kopplung zu mindestens 50 %
• Versorgung über Nah- oder Fernwärme, wenn die Wärme zu einem wesentlichen Anteil aus Erneuerbaren Energien, Abwärme oder KWK-Anlagen besteht.

Die Bundesregierung fördert mit dem Marktanreizprogramm (MAP) den Einsatz von Erneuerbaren Energien im Neubau und im Bestand, die über die gesetzliche Nutzungspflicht hinausgehen. Kleinere Anlagen werden über das BAFA mit Zuschüssen gefördert. Größere Anlagen werden über die KfW-Förderbank mit zinsgünstigen Krediten und Tilgungszuschüssen gefördert.

Zum Einsatz stehen verschiedene marktreife technische Systeme zur Verfügung, die angepasst auf das jeweilige Gebäude zur Anwendung kommen können. Folgende Erneuerbare Energien können beispielsweise genutzt werden:


• Solarenergie: Nutzung durch Solarkollektoren
• Feste Biomasse (z.B. Holzpellets oder Hackschnitzel): Einsatz entsprechender Kessel oder Öfen
• Geothermie und Umweltwärme: Nutzung mit effizienten Wärmepumpen
• Biogas: in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen zur gleichzeitigen Erzeugung von Strom und Wärme
• Bioöl: Einsatz nur zulässig, wenn gemäß Nachhaltigkeitsverordnung erzeugt und in den besten verfügbaren Heizkesseln eingesetzt (derzeit BrennwertKessel)

Wie hoch ist der Anteil an Wärmeenergie, der durch Erneuerbare Energien gedeckt werden soll?
• Solarkollektoren: Solaranlagen müssen mindestens 15% des Wärmebedarfs decken. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern ist eine Kollektorfläche von 4% der Nutzfläche ausreichend. Bei Wohngebäuden ab drei Wohnungen genügt eine Fläche von 3%.
• Gasförmige Biomasse (Biogas): Der Wärmeenergiebedarf muss zu mindestens 30 % daraus gedeckt werden.
• Feste Biomasse, Bioöl, Geothermie und Umweltwärme:Die Energieversorgung muss zu mindestens 50 % aus dieser Energie erfolgen.

Fü den Nachweis des Einsatzes Erneuerbarer Energien sind in der Regel die Bauämter zuständig. Er muss bei den meisten eingesetzten Techniken drei Monate nach Fertigstellung der Anlage vorgelegt werden. Je nach eingesetzter Technik kann auch der Anlagenhersteller oder der Installateur den Nachweis ausstellen.

Für die technischen Systeme werden Mindestanforderungen definiert.
• Solarkollektoren müssen das EU-Prüfzeichen „solar keymark“ haben
• Für Wärmepumpen gelten Anforderungen an die Jahresarbeitszahlen. Die Jahresarbeitszahl ist die abgegebene Nutzwärme im Verhältnis zur für den Betrieb benötigten elektrischen Energie.
o Bei Erdwärmepumpen muss die Jahresarbeitszahl mindestens 4 betragen.
o Bei Luft-Wärmepumpen muss die Jahresarbeitszahl mindestens 3,5 betragen
o Erfolgt die Trinkwarmwasserbereitung im wesentlichen ebenfalls über Erneuerbare Energien, reduzieren sich die Anforderungen an die Jahresarbeitszahl auf 3,8 bzw. 3,3
• Heizanlagen mit fester Biomasse für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie kleine Mehrfamilienhäuser müssen einen Wirkungsgrad von mindestens 86 % aufweisen.
Mehr zu Heizanlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien weiter unten!

Energieausweis
Wer sein Gebäude vermietet, verkauft oder verpachtet, muss spätestens ab dem 1. Januar 2009 einen Energieausweis vorlegen. Für Wohngebäude bis einschließlich Baujahr 1965 wird der Energieausweis ab dem 1. Juli 2008 Pflicht, für jüngere Wohngebäude und also auch Neubauten ab dem 1. Januar 2009. Miet- und Kaufinteressenten zeigt der Energieausweis, wie gut die energetische Qualität eines Gebäudes ist und hilft den zukünftigen Energieverbrauch abzuschätzen( d.h. auch die Höhe der Energieverbrauchskosten, mit denen sie daher zu rechnen haben). Eigentümer erfahren, welche Modernisierungsmaßnahmen den Energieverbrauch deutlich senken können.

Was steht im Energieausweis?
Im Energieausweis werden der Endenergiebedarf und der Primärenergiebedarf des betreffenden Gebäudes angegeben, d.h. die Farbverlaufsskala im Energieausweis weist zwei verschiedene Werte aus, die sehr unterschiedlich ausfallen können – einen Wert für den Endenergiebedarf und einen für den Primärenergiebedarf.


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- Der Endenergiebedarf gibt die nach technischen Regeln berechnete, vom konkreten Gebäude jährlich benötigte Energiemenge für Heizung, Lüftung und Warmwasserbereitung an. Am Endenergiebedarf sollten sich Verbraucher orientieren, wenn sie ihren künftigen Energieverbrauch und die Energiekosten abschätzen wollen.

- Der Primärenergiebedarf bildet die Gesamtenergieeffizienz eines Gebäudes ab. Er berücksichtigt neben der Endenergie auch die so genannte „Vorkette“ (Erkundung, Gewinnung, Verteilung, Umwandlung) der jeweils eingesetzten Energieträger (z.B. Heizöl, Gas, Strom, erneuerbare Energien). Der Primärenergiebedarf fällt dann besonders niedrig aus, wenn Erneuerbare Energien (Solare Strahlungsenergie, Geothermie, Energie aus Biomasse) für die Energieversorgung im Gebäude eingesetzt werden. Am Primärenergiebedarf können Verbraucher erkennen, wie umweltfreundlich ihr Gebäude ist. Je niedriger der Wert für den Primärenergiebedarf, desto besser die Gesamtenergieeffizienz des Gebäudes.

Zwei Varianten von Energiausweisen

werden unterschieden: der bedarforientierte Energieausweis und der verbrauchsorientierte Energieausweis (Ausweis nach Energieverbrauch. Gebäudeeigentümer können in den meisten Fällen zwischen den beiden Varianten frei wählen. Aber der bedarfsorientierte Energieausweis wird meist stärker empfohlen und ist mehr der Regelfall. Beide Arten des Energieausweises gelten jeweils für das gesamte Gebäude.



Bedarforientierter Energieausweis (Ausweis nach Energiebedarf)
Für den bedarfsorientierten Energieausweis wird, in einem vorgegebenen Berechnungsverfahren, der Energiebedarf des Gebäudes berechnet:
Grundlagen für die Berechnung sind:
· beheiztes Gebäudevolumen
· Bauteilflächen (Fenster/Türen, Decken, Außenwände, Dachflächen)
· Klimadaten
· Lage des Gebäudes
· Daten der Heizungsanlage
· Luftdichtigkeit der Gebäudehülle (Ermittlung durch Blower Door Test)
· solare Gewinne (falls vorhanden)
· Art und Konstruktion von Bauteilen
Der Bedarfsausweis entsteht auf Grundlage einer technischen Analyse der Bausubstanz und der Heizungsanlage eines Gebäudes und ist unabhängig vom individuellen Nutzerverhalten.

Verbrauchsorientierter Energieausweis (Ausweis nach Energieverbrauch)
Für den verbrauchsorientierten Energieausweis wird auf der Grundlage der letzten 3 Jahre, der Energieverbrauch, unter Berücksichtigung eines witterungsbereinigten Energieverbrauchskennwert, berechnet.
Grundlagen für die Berechnung sind:
· Verbrauchsmessungen
· Verbrauchsdaten aus Heizkostenrechnungen
· Abrechnungen von Energielieferanten

KFW40- und KFW 60–Häuser
Im Zusammenhang mit energiesparenden Bauweisen wären hier noch die FW40- und KFW 60–Häuser zu nennen. Ein KfW 40-Haus, das im Jahr nicht mehr als 40 Kilowattstunden pro m² Gebäudenutzfläche verbraucht, bringt eine merkliche finanzielle Entlastung. Ein KfW-Energiesparhaus 40 muss zwei Kriterien einhalten, die den Energieverbrauch des Gebäudes widerspiegeln: Zum einen ist das die Kennziffer, die den Gesamtenergieverbrauch des Gebäudes zum Ausdruck bringt, und zwar der Jahres-Primärenergiebedarf (Qp), der nach EnEV (Energie-Einsparverordnung) nicht mehr als 40 kWh pro Quadratmeter Gebäudenutzfläche (An) betragen darf und zum anderen die Anforderung an die Qualität der thermischen Hülle des Neubaus: Hier muss der auf die wärmeübertragende Umfassungsfläche des Gebäudes bezogene spezifische Transmissionswärmeverlust (Ht') den in der EnEV angegebenen Höchstwert um mindestens 45 % unterschreiten.

75 Prozent Energie-Ersparnis lassen sich durch den Bau eines KfW 40-Hauses erreichen. Bauherren kommen in die Gunst langfristig niedriger Heizkosten und können für den Bau KfW 40-Hauses besonders günstige Kredite nutzen. Der Staat fördert nämlich energiesparende Bauweisen mit zinsgünstigen Darlehen von bis zu 50.000 Euro.

Die Anforderungen für ein KfW-Energiesparhaus 60 verwenden die gleichen Kennziffern wie beim KfW-Energiesparhaus 40, jedoch sind die Anforderungen weniger streng: Der Jahres-Primärenergiebedarf (Qp) nach der EnEV darf nicht mehr als 60 kWh pro Quadratmeter Gebäudenutzfläche (An) betragen und der auf die wärmeübertragende Umfassungsfläche des Gebäudes bezogene spezifische Transmissionswärmeverlust (Ht') unterschreitet den in der EnEV angegebenen Höchstwert um mindestens 30 %.

Die erforderlichen Kennzahlen werden nur dann erreicht, wenn Heiztechnik und energetische Qualität der Gebäudehülle optimal aufeinander abgestimmt sind.

Ein spezieller Typ des KfW-Energiesparhauses 40 ist das Passivhaus. Beim Passivhaus soll einen maximalen Heizwärmebedarf von höchstens 15 kWh pro m² Wohnfläche und Jahr benötigen. Neben einer hocheffizienten Wärmerückgewinnung durch ein geigneten Lüftungssystem sind es die „kostenlosen“ Energiebeiträge aus eingestrahlter Sonnenenergie, der Eigenwärme der Personen und der elektrischen Geräte im Haus, die das Gebäude angenehm warm halten. Das Wohnhaus erreicht den Energiestandard durch die hervorragende Wärmedämmung und die zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.

Heizenergie- (und teilweise auch Stromerzeugungs-)Systeme mit erneuerbaren Energieträgern

Übrigens: Auf der Website EcoTopTen nimmt Ihnen das Feiburger Öko-Institut die aufwändige Recherchearbeit ab durch Produktempfehlungen für Gas-Brennwerheizungen sowie auch für Holzpelletkessel. Die dort empfohlenen "EcoTopTen-Produkte" haben eine hohe Qualität, ein gutes Preis-Leistungsverhältnis und sind allesamt ökologische Spitzenprodukte. Außerdem zeigt EcoTop-Ten Ihnen mit den "jährlichen Gesamtkosten", was die Produkte "wirklich" kosten. Das heißt, es wird nicht nur der Kaufpreis verglichen, sondern es fließen auch die Folgekosten in die Bewertung ein. http://www.ecotopten.de/produktfeld_wohnen.php


Wärmepumpen
Die Wärmepumpe entzieht ihrer direkten Umgebung, z.B. der Erde in 100 m Tiefe oder auch dem Grundwasser Wärme, die vor allem zum energiesparenden Heizen und Warmwasserbereiten genutzt wird. Ihr Prinzip funktioniert wie ein herkömmlicher Kühlschrank, der den eingelagerten Lebensmitteln ihre innere Wärme entzieht und diese sodann auf seiner Rückseite wieder an den Raum zurück gibt. Es gibt drei verschiedene Arten: Die Luft/Wasser Wärmepumpe, gebraucht die rundherum liegende Außenluft als Wärmequelle. Auch bei Temperaturen bis - 15° entzieht sie der Luft noch Energie zum Heizen. Die Sole/Wasser-Wärmepumpe verwendet die im Erdreich lagernde Wärme. Die Wasser/Wasser- Wärmepumpe zieht die Heizwärme aus dem Grundwasser. Voraussetzung zum Betrieb ist hinlänglich verfügbares und nicht aggressives Grundwasser, das für den Wärmepumpenbetrieb zugänglich ist. Die Anlagen sind sehr platzsparend und das Nachrüsten im Altbau ist ohne großen Aufwand möglich. Es gibt auf dem Markt unterschiedliche Techniken/Ausführungen von Wärmepumpen. Am z.Zt. verbreitetsten sind die Kompressionswärmepumpen. Bei Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen finden zumeist Kleinwärmepumpen zur Brauchwassererwärmung und Heizung ihren Einsatz. Diese werden durch Elektromotoren angetrieben, hingegen größere Anlagen oftmals von leistungsstarken Gasmotoren.



Thermische Solaranlage(zur Wärmeerzeugung)
Sie besteht in der Regel aus einer Solarkollektoranlage kombiniert mit einem Brennwertkessel. Die solarthermische Anlage kann die Wärme zur Trinkwarmwasserbereitung liefern und dazu beitragen, dass im Sommer die Brennwertheizung die meiste Zeit ausgeschaltet bleiben kann. Größere Solarwärmeanlagen können in Frühjahr und Herbst auch einen Teil der Raumheizung übernehmen und so in einem energieeffizienten Haus gut 20 Prozent der insgesamt benötigten Heizenergie liefern. Solaranlagen können derzeit die Wärmeversorgung nicht vollständig alleine übernehmen. Sie lassen sich aber mit allen marktüblichen Heizsystemen problemlos kombinieren.




Holzpelletkessel oder Kessel mit Holzschnitzeln oder Scheitholz
In dieser Brennanlage werden kleine Holzpresslinge verbrannt, sogenannte Holzpellets. Holzpellets sind gespeicherte Sonnenenergie. Sie bestehen zu 100 % aus naturbelassenen Holz und sind ein Abfallprodukt aus der holzverarbeitenden Industrie, die ohne Zugabe von Bindemitteln gepreßt werden. Holzpellets geben bei der Verbrennung nicht mehr CO2 ab als der Baum bei seinem Wachstum aufgenommen hat und gelten daher als CO2-neutral. Holzpellets lassen sich einfach und ohne Gefahr für die Umwelt und mit relativ geringem Platzaufwand lagern in dichten Boxen lagern.Über Transportschnecken läßt sich der Brennstoff problemlos und vollautomatisch zum Brenner befördern. Moderne Pelletbrenner zünden und brennen vollautomatisch und stehen so heutigen Öl- bzw. Gasheizungen im Heizkomfort in nichts nach. Oft wird ein Holzpelletkessel in Kombination mit einer thermischen Solaranlage genutzt. Diese kann in den Sommermonaten die Wärme für das Trinkwasser meist sogar zu 100 Prozent bereitstellen. Die Holz-Heizung kann in diesen Zeiten dann komplett ausgeschaltet bleiben.

Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
Bei einer Abluftanlage wird die Luft aus Räumen wie Bad, WC und Küche (Ablufträume) automatisch abgeführt. Dadurch entsteht ein leichter Unterdruck im Gebäude. Frische Luft strömt kontrolliert durch Außenluftdurchlässe in das Gebäude beziehungsweise in die Wohnung. Bei einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, die im Haus für energieeffiziente Frischluftzufuhr sorgt, wird die Zu- und Abluft hingegen mittels Ventilatoren transportiert. Plattenwärmetauscher oder Wärmepumpen sorgen hier für die Wärmerückgewinnung.


Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen zur Erzeugung von Wärme und Strom
Mit regenerativen Brennstoff kann CO2 neutral geheizt und Strom erzeugt werden. Solch eine Kraft-Wärme-Kopplungsanlage kann mit Pflanzenöl, Biogas oder auch mit RME (Bioöl) betrieben werden. Auch ein Blockheizkraftwerk (BHKW) setzt das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung ein. Es ist eine modular aufgebaute Anlage zur Erzeugung von elektrischem Strom und Wärme, die vorzugsweise am Ort des Wärmeverbrauchs betrieben wird, bzw. Nutzwärme in ein Nahwärmenetz einspeist. Im Idealfall ist der Netzbezug abgedeckt, eine Überproduktion kann ins Stromnetz eingespeist werden. Die Wärme dient zu Heizzwecken und für die Warmwasserbereitung.

Brennwertkessel
Bei der Verbrennung von Erdgas verbindet sich sich der im Brennstoff enthaltene Wasserstoff mit dem Sauerstoff aus der Verbrennungsluft zu Wasserdampf. Dieser Wasserdampf enthält Wärmeenergie, die bei herkömmlichen Heizungsanlagen durch das heiße Abgas über den Kamin verloren geht. Diese Wärmeenergie wird hier genutzt, d.h. die im Abgas enthaltene Wärme soll so vollständig wie möglich genutzt wird. Dazu werden die Abgase soweit abgekühlt, dass der in ihnen enthaltene Wasserdampf kondensiert und dabei Wärme abgibt, die dem Heizsystem wieder zugeführt wird - aus diesem Grund haben Brennwertkessel einen besonders hohen Wirkungsgrad, bis zu 110,2 %.Brennwerttechnik lässt sich auc gut mit einer Solaranlage kombinieren.

Das Klimaschutz-Traumpaar: Solarlösung plus Pelletheizung
Sie wollen die Umwelt doppelt schützen - und das ohne Abstriche beim Wärmekomfort? Dann gibt es dazu im Handel bereits eine Kombination aus Solarlösung und Pelletheizung. Damit erzeigen Sie Wärme und Warmwasser preisgünstig, nachhaltig und absolut CO2-neutral.

In Gebäuden kann im übrigen auch Energie gespart werden, wenn beispielsweise
· der Heizkessel statt im unbeheizten Keller im beheizten Dachgeschoss steht,
· die gedämmten Verteilleitungen im Inneren des Wohngebäudes verlaufen, statt an der Außenwand,
· eine geregelte Heizungsumwälzpumpe das Heizungswasser bedarfsgerecht an die Heizkörper liefert,
· eine sehr gute Raumtemperaturregelung eingesetzt wird.

Zwölf bundesweite Ökostromangebote mit EcoTopTen-Auszeichnung und 82 regional oder lokal verfügbare Ökostromangebote mit EcoTopTen-Auszeichnung!!

EcoTopTen empfiehlt neun bundesweit verfügbare Ökostromangebote, alphabetisch nach Anbieter gelistet. Alle Angebote sind Spitzenprodukte bei der Umweltbewertung: Sie erfüllen die strengen ökologischen EcoTopTen-Mindestkriterien, die garantieren, dass die Stromproduktion in Europa tatsächlich ökologischer wird und neue umweltfreundliche Kraftwerke entstehen. Ökostromangebote, die EcoTopTen empfiehlt, dürfen zudem für alle Haushaltsgrößen maximal 20 Prozent teurer sein als der Durchschnittspreis für konventionellen Strom. Bei den meisten EcoTopTen-Stromangeboten liegen die Mehrkosten aber deutlich darunter. Liegt der Stromtarif Ihres bisherigen Anbieters zudem über dem Durchschnittspreis für konventionellen Strom, dann können Sie bei einem Wechsel zu einem der EcoTopTen-Ökostromanbieter am Ende sogar noch etwas herausbekommen. Die Reihenfolge in der EcoTopTen-Marktübersicht richtet sich nach Höhe der jährlichen Gesamtkosten für einen Zwei-Personen-Haushalt.

Stromwechsel leicht gemacht: - Beauftragen Sie einfach den neuen Anbieter und überlassen Sie ihm alles Weitere. Sie benötigen weder neue Zähler noch neue Leitungen.
- Schließen Sie keinen Bund für die Ewigkeit:
Achten Sie auf faire Mindestvertragslaufzeiten (höchstens drei Monate) und faire Kündigungsfristen (höchstens sechs bis acht Wochen.
- Erkundigen Sie sich bei dem Anbieter Ihrer Wahl, wie schnell der Strom nach einem Wechsel geliefert werden kann. Außerdem empfehlen wir Ihnen, sich alle Kostenbestandteile auflisten zu lassen: jährliche Grundgebühr, Konzessionsabgaben (Zahlungen an die Gemeinde), Durchleitungsgebühr (Zahlung an den Netzbetreiber), Stromsteuer und Mehrwertsteuer. Fragen Sie schließlich auch nach, wie lange Ihnen der Anbieter den aktuellen Preis garantieren kann.

Möchten Sie wissen, welches empfehlenswerte Ökostromangebot in Ihrem Wohngebiet das günstigste ist? Hier geht's zum Tarifrechner von EnergieVision e.V.. Der Rechner berücksichtigt nur Angebote mit garantiertem Umweltzusatznutzen, inklusive der EcoTopTen-Angebote. http://tarifrechner.ok-power.de/

Wärmedämmung

Ein Gebäude verliert die meiste Energie durch die Gebäudehülle. Zur Gebäudehülle gehören Außenwand, Fenster, Dach und Boden bzw. Keller. Kompakt bauen bedeutet energiesparend bauen. Ein Gebäude ist kompakt, wenn die Außenfläche im Verhältnis zum Rauminhalt klein ist. Mit zunehmender Kompaktheit sinkt in aller Regel der Energiebedarf. Verschachtelte Gebäude mit Vor-und Rücksprüngen oder Gauben und Erkern verbrauchen mehr Energie als einfache Gebäudeformen. Wer auf solche Gestaltungsmerkmale Wert legt, sollte die Gebäudehülle besser dämmen.

Je besser die Gebäudehülle gedämmt ist, desto höher ist im Winter die Oberflächentemperatur der den Wohnräumen zugewandten Innenseite. Die relativ hohe Oberflächentemperatur steigert bei ausreichender Lufterneuerung die Behaglichkeit und verhindert Zugluft. Eine gute Wärmedämmung sorgt im Winter für einen geringeren Wärmeverlust und im Sommer für angenehmere Temperaturen im gesamten Gebäude. Besonders das sonst häufig überhitzte Dachgeschoss profitiert von einer guten Wärmedämmung.

Heute können Fenster nach Süden durch moderne Wärmeschutzverglasung mehr Energie gewinnen als verlieren. Bei Fenstern nach Westen und Osten ist die Wärmebilanz ausgeglichen. Fenster nach Norden verlieren mehr Wärme und sollten eher klein sein.
Die verlustreichsten Stellen am Fenster sind der Verbund zwischen Glas und Rahmen und der Rahmen selbst. Mittlerweile gibt es jedoch viele neue Rahmenkonstruktionen mit guter Wärmedämmung.

Die beste Lösung, um ein Haus wirtschaftlich und umweltschonend zu beheizen: eine sinnvolle Kombination aus einer guten Dämmung der Außenhülle und einer wirkungsvollen Heizanlagentechnik.

Hier eine Wärmefotografie, die zeigt, wo Wärme aus der Gebäudehülle entweicht

Wärmebrücken
Wärmebrücken sind Schwachstellen in der Gebäudehülle, die eine geringere Wärmedämmung aufweisen als die sonstige Hülle eines Gebäudes.
In die Außenwände eingebundene Bauteile wie Decken, Balkonplatten, Wohnungstrennwände oder Treppenhauswände verursachen oft zusätzliche Wärmeverluste. Diese Wärmeverluste können durch Dämmung verkleinert werden. Schwachstellen sind insbesondere die Anschlüsse von Wand, Fenster, Decken, Dach und Balkon sowie Gebäudeecken. Der Wärmeverlust ist hier deutlich höher als im umliegenden Bauteil. Deshalb sollte man schon in der Planungsphase Wärmebrücken am Gebäude vermeiden oder deren Wirkung durch konstruktive Maßnahmen vermindern. Wärmebrücken können neben erhöhten Wärmeverlusten auch zu Bauteilschäden, wie zum Beispiel Schäden wie Risse und Feuchte- oder Frostschäden und damit auch Schäden durch Schimmelpilz führen. Feuchteschäden treten in der Regel dort auf, wo durch schlechte Wärmedämmung niedrige Oberflächentemperaturen im Innenraum bei gleichzeitig hoher Luftfeuchtigkeit herrschen.

Luftdichte Bauweise - ein wichtiges Qualitätsmerkmal eines Wohnhauses

Um ungewollte Wärmeverluste zu minimieren, ist es notwendig, die Gebäudehülle luftdicht zu bauen. Dazu müssen sämtliche Fugen möglichst dauerhaft luftundurchlässig sein, ebenso die Anschlüsse an Fenstern, an Türen, am Dach und zwischen Bauteilen. Schwachstellen, wie zum Beispiel Anschlüsse und Fugen, können zu größeren oder kleineren Energieverlusten führen.
Ein luftdichtes Gebäude, das keine undichten Stellen (Ritzen usw.) in der Gebäudehülle hat, durch die Wärme entweichen kann, bietet viele Vorteile für den Bewohner: Als erstes ist der Heizenergieverbrauch kleiner durch eine Verbesserung des Wärmeschutzes. Grössere Behaglichkeit durch Vermeidung von Zugluft tritt ein und es werden Bauschäden vermieden. Dichte Häuser bieten den Bewohnern viele Vorteile, bewahren aber auch das Gebäude vor eventuellen Bauschäden.

Die wichtigsten Gründe für eine luftdichte Bauweise sind:
- Vermeidung von Bauschäden durch Kondenswasserbildung, insbesondere im Dachbereich und bei den Fenstern; durch undichte Stellen in der Gebäudehülle kommt es zur Wärmeströmung zwischen warmen und kalten Gebäudeteil. Die warme Luft kondensiert im kalten Teil des Gebäudes und verursacht Feuchteschäden an Bauteilen. Es kommt zur Bildung von Schimmel und sonstigen gesundheitsschädlichen Pilzen.
- Vermeidung von Wärmeverlusten
Durch Leckagen kann es zu erheblichen Wärmeverlusten beim Heizen kommen
-Schallschutz verbessern
Eine luftdichte Gebäudehülle trägt auch zur Verringerung der Lärmbelastung im Hausinneren bei.

Die Luftdichtheit des Neubaus kann auf Wunsch mit dem Blower-Door-Test überprüft werden. Er kostet in etwa um die 300 EUR (inkl. Anfahrt).

Voraussetzungen für die Durchführung des Blower-Door-Tests:
Aus baulicher Sicht müssen für diesen Test folgende Arbeiten fertig ausgeführt sein:
· Massive Außenwände sollten innenseitig vollflächig verputzt sein
· Die Luftdichtheitsschicht im Leichtbaubereich sollte vollständig hergestellt sein
· Luftdichtende Anschlüsse zwischen verschiedenen Bauteilen (insbesondere an Fenstern und Übergängen zwischen Holzleichtbau- und Massivbaubereichen) sollten hergestellt sein
· Alle Durchdringungen durch die luftdichte Ebene für Elektro-, Sanitär-, Heizungs- und Lüftungsinstallationen müssen nach Möglichkeit ausgeführt sein.

Noch nicht fertig ausgeführt müssen folgende Arbeiten sein:
· Anbringen von Außenputz, Wärmedämmverbundsystemen, Vormauerschalen ...
· Einbringen der Fußbodendämmung, des Estrichs und des Bodenbelages
· Einbau der Sanitärobjekte und der haustechnischen Anlagen, wenn die
zugehörigen Durchbrüche durch die luftdichte Gebäudehülle bereits ausgeführt
worden.

Im Anschluß an die Blower Door Messung erfolgt eine detailierte Auflistung der Leckagen mit Ortsbestimmung. Ein Zertifikat mit Messprotokoll mit allen relevanten Daten wird erstellt. Ene fotografische Dokumentation während der Messung kann ebenfalls erstellt werden, die dem Messprotokoll angefügt wird. Auf Wunsch bekommt man einee Beratung zur fachgerechten Ausführung typischer Leckagestellen.

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