Freitag, 27. Juni 2008

Eine alte Wissenschaft offenbart, wie man im Einklang mit allen Naturgesetzen bauen kann

Maharishi Sthapatya Veda -
Eine alte Wissenschaft, wie man im Einklang mit den Naturgesetzen bauen kann

von Carol Giere und Megan Robinson
In Fairfield

Der Bauboom ist einerseits sicherlich von der boomenden Wirtschaftskonjunktur ausgelöst worden --aber in manchen Fällen ist die Motivation dahinter einfach die, eine Umgebung zu schaffen, die die Bewohner glücklicher, gesünder und erfolgreicher macht. Wie kann ein Gebäude oder ein Haus das tun?

Stellen Sie sich einen Architekturzweig vor, der sich ganz gezielt damit befasst, Wohnhäuser, Büros und Geschäfte, Arbeitsorte und Schulen in der Weise zu planen, dass diese Orte die Klarheit und Zufriedenheit der Menschen, die sie nutzen, erhöhen. Stellen Sie sich ihr eigenes Heim als ein Kunstwerk vor - allein dafür geplant, Ihnen als Ort der Zuflucht, der Geborgenheit, des Friedens und der Erneuerung zu dienen. Dies ist die Art der bebauten Umgebung, die durch Maharishi Sthapatya Veda geschaffen wird.

Diese uralte Wissenschaft, die von Maharishi Mahesh Yogi in den Westen gebracht wurde, schließt sowohl Architektur und Städteplanung, Gartenarchitektur und Landschaftsplanung und auch die Bildhauerei ein - alles im Einklang mit allen Naturgesetzen, mit der Intelligenz der Natur. Das eigentliche Ziel des Maharishi Sthapatya Veda ist nichts Geringeres als eine ideale Welt zu schaffen.

Die Idee, dass wir von der baulichen Umgebung beeinflusst werden, ist keine neue. Fast jeder hat schon die Erfahrung gemacht, dass manche Gebäude und Häuser eine wahre Freude für den Besuch sein können, anziehend und Orte des Wohlempfindens - andere Gebäude hingegen sind so, dass man froh und erleichtert ist, sie wieder verlassen zu dürfen. Die Strukturen des Sthapatya Veda werden nach sehr präzisen Gesetzmässigkeiten erbaut, um genau diesen Zweck zu erfüllen - die Bewohner gefühlsmäßig anzuheben und zu inspirieren. Fragen Sie einmal jemanden, der in einer Sthapatya Veda-Umgebung wohnt oder arbeitet, und sehr wahrscheinlich werden Sie dann hören: "Es macht soo einen großen Unterschied!"

Dies Frühjahr zog Jane Hopson in ihr neues Zuhause. "Ich habe natürlich schon damit gerechnet, eine gute Wirkung festzustellen, nachdem ich einmal eingezogen bin", sagt sie, "Aber dann war ich doch verblüfft: Es war soo viel stärker, als ich es mir vorgestellt hatte. Die ganze Atmosphäre war wahrhaftig in Ruhe und Entsapnnung getaucht - wunderbar! Einzigartig! Rs ist etwas sehr enorm Spürbares und sehr Reales und dabei ungeheuer angenehm und wohltuend."

Wie kommt das? Die Grundlage des Maharishi Sthapatya Veda bilden die uralten Formeln des Vastu Vidya--der Wissenschaft von der Inteligenz im Inneren von allem, in jedem Objekt, in jedem Punkt der Schöpfung, im gesamten Universum, gibt Dr. Eike Hartmann, an, Professor und Leiter der Abteilung für Maharishi Sthapatya Veda an der Maharishi Vedic University in Vlodrop, Holland.

"Ganz praktisch gesprochen", erklärt Dr. Hartmann, "wird der Ausdruck ,Vastu´ gebraucht, um den Aspekt der Ordnung und Intelligenz auf dem Wohngelände, d.h. an dem Ort des Wohnens, damit zu bezeichnen." Vor jedem Baubeginn für ein Gebäude oder auch eine Siedlung oder eine Stadt muss zuerst dieser Vastu als Quadrat oder Rechteck festgelegt und begründet werden, auf ebenerdigem Boden, und genau an die Ost-West- und Nord-Süd-Himmelsrichtungen angepasst werden. Hartmann gibt weiter an, das der Vastu dann eingegrenzt und markiert werden sollte durch eine Mauer, einen Zaun oder auch eine Hecke und dass der Vastu selbst nur einen wirklich würdigen, besten und glückverheissenden Eingang haben kann - von Osten.

"Eines der grundlegendsten und wichtigsten Prinzipien des Maharishi Sthapatya Veda, der Vedischen Baukunst, ist die richtige Orientierung", führt Dr. Hartmann aus. "Wenn einmal der Vastu, also das Grundstück, richtig orientiert ist, werden die Gebäude auf diesem Land richtig ausgerichtet und die Tätigkeiten der Bewohner werden somit dann automatisch immer im Einklang mit dem Naturgesetz sein. Allein das Wort ,Orientierung´ bedeutet bereits,in Richtung auf das Morgenland, den Osten, den Orient, gerichtet´--d.h. in die Richtung der aufgehenden Sonne. Wenn wir erst einmal richtig nach Osten ausgerichtet sind, werden alle unsere Aktivitäten vom Naturgesetz unterstützt."

Sehr interessant - in der Tat! Es ist ja doch eine ziemlich starke Aussage, zu behaupten, dass die Orientierung des Wohnplatzes die Bewohner beeinflusst. Natürlich könnte man sich da fragen, ob es dazu eine wissenschaftliche Grundlage gibt. Laut Dr. Hartmann, gibt es sie. Er zitiert neuere Forschungen von Dr. Tony Nader, der entdeckt hat, dass "die Struktur und Funktion des menschlichen Gehirns und der gesamten Physiologie, des gesamten Körpers, ganz genau die Struktur und Funktion reinen Bewusstseins oder der kosmischen Intelligenz widerspiegelt."

Dieser Forschung zufolge wird das Muster des "Feuerns" der Gehirnzellen, d.h. der Entladung ihres elektrischen Potenzials, verändert, je nach dem, in welche Richtung der Kopf blickt, in die das Gehirn somit orientiert ist. Wenn man nach Osten schaut, funktoniert das Gehirn anders, als wenn man nach Norden, Süden oder Westen guckt. Zusätzlich gibt es sogenannte "Platz-Neuronen" im Hippocampus - einem Teil des Gehirns, der mit dem Gedächtnis und damit dem Lernen und Erinnern zu tun hat, die den Ort oder die orienierung des Körpers innehalb eines Zimmers oder einer bestimmten Umgebung signalisieren. Dazu erläutert Dr. Hartmann: "Diese natürliche Tendenz der Gehirnfunktionen, sich in Übereinstimmung mit dem Kosmos zu bringen, wird verantwortlich dafür gemacht, dass wir diese Tradition in verschiedensten Weltkulturen vorfinden, die Gebäude nach Osten blicken zu lassen, um die volle Unterstützung von der aufgehenden Morgensonne zu erhalten, die der stärkste Einfluss des Naturgesetzes auf der Erde darstellt, und alle Räume innerhalb des Gebäudes so einzuteilen von ihrer Funktion her, dass sie optimalen Gebrauch von den verschiedenen Energien der Sonne mache. Während ihrer von der Erde wahrgenommenen Wanderung von Osten nach Westen ezeugt die Sonne verschiedene Arten von Energien, die den spezifischen Aktivitäten entsprechen sollten, die in den verschiedenen Räumes eines Wohnhauses oder gewerblichen Gebäudes vollzogen werden, damit das Naturgesetz immer mit jedem Aspekt unserer täglichen Aktivitäten sympathisiert."

Was passiert, wenn ein Gebäude nicht im Einklang ist? "Wenn ein Gebäude in die falsche Richtung weist und wenn die Parameter der Umgebung verzerrt sind, wird das Gehirn verwirrt, die Feuerungsmuster der Neuronen werden falsch eingestellt, was zu Angst, schlechter Gesundheit, Leiden, Mangel an Kreativität, Artmut oder sogar zu kriminellen Tendenzen führen kann." Das wollen wir natürlich nicht.

Unglücklicherweise sind viele moderne Städte auf echt sporadische Weise entstanden, mit nur sehr geringer Planung oder Aufmerksamkeitdafür, wie die Beziehung der Stadt zum Umfeld und zur natürlichen Umgebung als solcher aussehen würde. Dies führte zu Verkehrsstaus, Luftverschmutzung und Stress. "Die modernen Denkmodi sind meist eher fragmentiert, bruchstückhaft", sagt Architect Tony Lawlor. Es gibt Brüche zwischen Körper und Geist und zwischen den Menschen insgesamt. Wenn wir wahre Ganzheit haben wollen, wollen wir, dass alle Ebenen von Geist, Körper und Umgebung sie auszudrücken und verkörpern. Ansonsten wäre das ja niemals komplett, niemals wirklich ganzheitlich. Genauso, wie wir es vergessen haben, uns um Geist und Körper auf ganzheitliche Weise zu kümmern, haben wir genau dies Wissen auc in Bezug auf Gebäude vergessen. Jetzt können wir dies Wissen wieder nutzen und wiederherstellen."

Lawlor war der Architekt des Katie Ram-Hauses wie auch des neuen Amy Ram-Hauses in Fairfield, Iowa, einer Kleinstadt im Mittleren Westen der USA, die als erste Bürohäuser gemäß der Prinzipien des Maharishi Sthapatya Veda erbaut wurden. Rick Blake zog in das Katie Ram-Bürohaus ein, als es vor zwei Jahren eröffnete, als Geschäftsführer von Unified Division von Utilicorp United. Blake hat die Empfindung, dass seinem Unternehmen der Umzug genützt habe. "Das Katie Ram-Bürohaus hat sich als gut für mein Unternehmen erwiesen," sagt er. "Wir sind gut plaziert in der Industrie und finden viel Aufmerksamkeit und Beachtung und hatten in finanzieller Hinsicht gerade unser bestes Jahr."

Eines der besonderen Merkmale des Katie Ram-Hauses ist der zentrale Brunnen und leere Raum im Zentrum, and Brahm-sthan genannt. Der Brahm-sthan ist ein ganz wesentliches Element aller nach Maharishi Sthapatya Veda gebauten Häuser. So wie Musiker ihre Kompositionen um die Stille zwischen den Noten herum aufbauen, so entwirft der Sthapati oder Vedische Architekt das Gebäude um das stille Zentrum eines Brahm-sthans herum.

Hier ein etwas stärker ausgeführter Grundriss für einen großen Brahmasthan in einem grossen Gebäude:






Ein Tischbrunnen oder auch in grösseren Häusern ein grösserer Brunnen kann zum Beispiel eine der netten Möglichkeiten bilden, um den Brahm-sthan, die zentrale freie Fläche, das stille Znetrum kreativer Intelligenz, des hauses zu kennzeichnen.

"Ganz instinktiv sind wir bezaubert von lichterfüllten Innenhöfen und Atrien, denen wir zum Beispiel besonders im Süden Euopas begegenen, und traditionell haben sich die Bürger und Bewohner kleinerer Städte immer gern auf ihren verschiedenen städtische Plätzen im Stadtviertel oder Quartier versammelt und diese als ihren Schatz betrachtet", sagt Architekt Jonathan Lipman. Einige wenige Merkmale der alten Sthapatya Veda-Tradition, wie etwa der Brahm-sthan, dürften sich so ihren Weg gebahnt haben in westliche Architektur-Traditionen, fügt Lipman hinzu.

"Einige der grundlegendsten, uns besonders lieben, und überall zu findenden Elemente unserer traditionellen Architektur und urbanen Planung scheinen sich aus dem uralten Vedischen System des Maharishi Sthapatya Veda herzuleiten", gibt er an. "Architekturhistoriker haben spekuliert, dass, als Alexander, der Große, nach Makedonien zog, er auch Einflüsse aus Indien aufgenommen haben könnte, die dann auch in griechische und römische Architekturplanungen eingingen. Der städtische Platz oder Marktplatz ist die Wiedereinsetzung in unserer Zivilisation dessen, was in der Sthapatya-Veda-Lehre als der Brahm-sthan bezeichnet wurde. Die Häuser mit den wohl bekannten Innenhöfen in Mexiko, Spanien und Italien haben ebenfalls ihre Wurzeln in den römischen Atriums-Häusern, die sehr wohl vom Maharishi Sthapatya Veda beeinflusst sein könnten."

Der zentrale Brahm-sthan ist einer der Lieblinsorte von Dee Johnson in ihrem neuen Einfamilienhaus. "Es ist eine erstaunliche Erfahrung", sagt sie, durch das Zentrum des eigenen Hauses zu gehen und dabei zu spüren, dass man irgendwie wieder in sich selbst ankommt, in sich selbst etabliert wird."

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